Komplikations-
behandlung nach Hyaluron-Injektionen
Hyaluron-Filler sind in der ästhetischen Medizin weit verbreitet und werden häufig für Volumenkorrekturen, Lippenverschönerungen und andere kosmetische Anwendungen eingesetzt. Aufgrund ihrer Langlebigkeit gelten sie jedoch gemäß der Schweizerischen Medizinprodukteverordnung als Implantate. Das Gesetz besagt daher eindeutig, dass nur Ärztinnen und Ärzte solche Produkte injizieren dürfen, da sie länger als 30 Tage im Körper verbleiben. Trotz dieser Regelungen finden immer noch zahlreiche Behandlungen durch unbefugte oder ungenügend geschulte Personen statt, was das Risiko für Komplikationen erheblich erhöht.
Normale Nebenwirkungen nach der Behandlung
Nach einer Hyaluron-Injektion können einige normale Nebenwirkungen auftreten, die in der Regel harmlos und vorübergehend sind:
- Schwellung: Leichte bis mittlere Schwellungen sind häufig und klingen meist nach einigen Tagen ab.
- Blaue Flecken: Hämatome können an der Injektionsstelle auftreten, verschwinden jedoch in der Regel innerhalb einer Woche.
- Gerötete Haut: Eine kurzfristige Rötung ist normal und geht oft mit einem leichten Wärmegefühl einher.
- Lokale Druckschmerzen: Die behandelten Stellen können sich für einige Zeit empfindlich anfühlen.
Diese Symptome sind meist unbedenklich und sollten nach einigen Tagen bis Wochen vollständig abklingen. Dennoch ist es wichtig, die Reaktionen des Körpers nach einer Behandlung sorgfältig zu beobachten.
Frühe Komplikationen (0–48 Stunden): echte Notfälle
Manchmal können jedoch ernsthafte Komplikationen innerhalb der ersten 48 Stunden auftreten, die dringend ärztliche Hilfe erfordern. Die seltensten, aber gefährlichsten Komplikationen sind Schäden an den Blutgefäßen, die zum Absterben des betroffenen Gewebes (Nekrose) oder sogar zur Erblindung führen können. Symptome solcher Komplikationen sind:
- Starke Schmerzen: Ein anhaltender oder intensiver Schmerz in der behandelten Region.
- Verfärbungen der Haut: Eine bläuliche, weiße oder dunkle Verfärbung der behandelten Hautpartien, die sich auch auf unbehandelte Bereiche ausdehnen kann.
- Pustelbildung: Das Auftreten kleiner Pusteln in der behandelten Region.
- Allergische Reaktionen: Zeichen einer allergischen Reaktion können starke Hautschwellungen und Rötungen sein.
Falls Sie solche Symptome nach einer Hyaluron-Behandlung bemerken, sollten Sie unverzüglich ärztlichen Rat einholen, da eine schnelle Reaktion entscheidend ist, um Folgeschäden zu verhindern.
Späte Komplikationen (6 Wochen bis Jahre später)
Komplikationen können auch noch Wochen, Monate oder sogar Jahre nach der Behandlung auftreten. Zu den häufigsten späten Komplikationen zählen:
- Unregelmäßiges Resultat: Die Filler können sich verschieben oder ungleichmäßig abbauen, was zu asymmetrischen Ergebnissen führt.
- Schwellung unter den Augen: Die Bildung von Ödemen, insbesondere im Bereich der Augen, kann zu einem geschwollenen und unnatürlichen Erscheinungsbild führen.
- Knotenbildung: In einigen Fällen können Knoten unter der Haut entstehen, mit oder ohne begleitende Schwellung.
Diese späten Reaktionen können das ästhetische Ergebnis beeinträchtigen und sind oft schwieriger zu behandeln als akute Nebenwirkungen.
Behandlung von Komplikationen
Die Komplikationsbehandlung bei Hyaluron-Injektionen erfordert Fachwissen und Erfahrung. Mittels Ultraschall wird das Gewebe genau untersucht, um die Art der Komplikation festzustellen und die geeignete Therapie einzuleiten. Bei Gefäßkomplikationen oder Knotenbildungen kann es notwendig sein, das injizierte Material gezielt aufzulösen.
Sollten Sie unter Komplikationen nach einer Hyaluron-, Calciumhydroxylapatit- oder Polylactat-Behandlungleiden, ist es wichtig, einen qualifizierten Arzt aufzusuchen. Auch wenn die initiale Behandlung nicht in unserer Praxis stattgefunden hat, können Sie sich für eine professionelle Komplikationsbehandlung an uns wenden.
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